6.1 Kommunikationspolitik: Grundlagen |
6.1.1 Kommunikationsprozess |
Mkt 6114 [5/5] |
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e) Teilaufgaben der Kommunikationspolitik |
Aus den bisherigen Darlegungen zur Kommunikationspolitik
lassen sich folgende Teilaufgaben begründen, die es - aus
der Sicht eines Anbieters (Verkäufers) - im Rahmen der
Gestaltung des Marketing-Mixes zu lösen gilt:1 |
Nr. |
Teilaufgabe |
Anmerkungen |
1 |
Identifikation der Zielgruppe und der
Zielpersonen |
Dies betrifft Einzelpersonen oder auch
Personengruppen, und zwar vor allem
- gegenwärtige Benutzer der Produkte des
Anbieters, - weitere Kaufinteressenten
sowie - Verantwortliche, die
Kaufentscheidungen treffen oder diese
beeinflussen. |
2 |
Vorherige Festlegung der angestrebten bzw.
der gewünschten Reaktion |
In der Regel bezieht sich die gewünschte Reaktion
darauf, die Zielpersonen zur Kaufhandlung zu
führen ("Action"). Dabei ist
allerdings zu beachten, dass einer
Kaufentscheidung ein oft langer Prozess der
Entscheidungsbildung vorausgeht (kaum einer kauft
sich ein Auto ad hoc, nur weil er in seiner
Eingangspost ein Prospekt über ein neues Auto
findet). Anliegen des
Marketingkommunikationsprozesses muss es sein, den
potenziellen Käufer bei seinem
Entscheidungsprozess behutsam zu begleiten und
nicht gleich "mit der Tür ins Haus zu fallen", was
meist zu keinem Kauferfolg führt. |
3 |
Entwurf der Marketing-Botschaft |
Beim Entwurf der Botschaft ist sowohl von den zu
beachtenden Faktoren im Kommunikationsprozess
(siehe
Mkt 6112) als auch von der AIDA-Formel (Mkt
6113) auszugehen. Der Kommunikator hat dann
drei Probleme zu lösen:
- Inhalt der
Botschaft ("Was soll gesagt werden?"), -
Struktur der Botschaft ("Wie soll es überzeugend
und logisch übermittelt werden?") und -
Form der Botschaft ("Wie kann der Inhalt knapp
übermittelt werden?"). |
4 |
Auswahl der Medien, die sich zur
Vermittlung der Botschaft eignen |
Bei der Bestimmung der Kommunikationskanäle stehen
zwei grundsätzliche Typen zur Wahl:
- Kommunikation über Menschen (z. B.
Außendienstler) und - Kommunikation über
Werbeträger (über Medien wie Anzeigen usw.).
Zu beachten ist, dass heute die sog.
Massenmedien (Fernsehen u. a.) zusätzlich die
Kaufentscheidungen beeinflussen, so dass eine
spezielle Botschaft des Anbieters oft "nicht
ankommt", weil sich in der Öffentlichkeit eine
andere Meinung über bestimmte Produkte gebildet
hat. |
5 |
Ermittlung und Bestätigung des Budgets für
die Maßnahmen |
Die Festlegung des Budgets (als Finanzbudget, aber
auch als Budget für den Personal- und
Sachmitteleinsatz im Kommunikationsprozess) ist in
der Regel die am schwierigsten zu lösende
Teilaufgabe, denn "Marketingkommunikation ist
teuer, aber keine Marketingkommunikation ist noch
teurer".
Oder: "Waren die
100.000,00 Euro, die wir im letzten Quartal für
die Werbung ausgegeben haben, erst die Hälfte des
Notwendigen oder schon das Doppelte von dem, was
auch gereicht hätte?" |
6 |
Festlegung des Kommunikations-Mixes für
den Einzelfall |
Nach Festlegung des Gesamtbudgets gilt es nun, für
den Einzelfall (z. B. für eine
Kommunikationskampagne bei Einführung eines neuen
Produkts) zu entscheiden, wie viel Mittel für
- Werbung, - Verkaufsförderung und
Direktmarketing, - Öffentlichkeitsarbeit
u. a. bereitzustellen sind. |
7 |
Aufnahme eines "feed-backs" zur Kontrolle
der Wirksamkeit der Maßnahmen |
Bei der Verausgabung von Mitteln für die
Marketingkommunikation ist eines immer sicher:
"Verdient" haben in jedem Falle diejenigen
Dienstleister (z. B. der Werbebranche), die
hierbei Leistungen vollbracht haben. Offen
bleibt hingegen in der Regel, ob und in welchem
Maße die gesamten Aktivitäten auch umsatzwirksam
waren, zur Neukundengewinnung bzw. zur
Kundenbindung mit bisherigen Käufern beigetragen
haben. Der Messung und Bewertung
des Erfolgs der Marketingkommunikationsaktivitäten
kommt somit ein besonderes Gewicht zu. |
8 |
Koordination und Führung des gesamten
Marketing- Kommunikationsprozesses |
Wichtig ist, dass die verschiedenen Aktivitäten
der Marketingkommunikationspolitik (wie Maßnahmen
der Werbung, der Verkaufsförderung usw.)
untereinander koordiniert werden, damit sich nicht
einzelne Aktionen widersprechen und in ihren
Wirkungen "verpuffen". Die Lösung heißt: Durch
"integrierte Marketingkommunikation" eine größere
Homogenität und Geschlossenheit der
Außenkommunikation eines Anbieters erreichen.
Dies führt zu einem höheren Image des Anbieters,
weil die Zielpersonen erkennen, dass Wünsche von
Kunden richtig erfasst und dafür auch Lösungen
angeboten werden. |
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1
Siehe hierzu auch: |
KOTLER, Ph. u. a.: Grundlagen des
Marketings.
Pearson Studium, München/Halbergmoos
2010. |
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