4.4 Rabattpolitik der Unternehmen |
4.4.2 Betriebswirtschaftliche Wirkungen von
Rabatten |
Mkt 4421 [2/3] |
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b) Vorgehensweise beim Einrechnen
von Skonto und Rabatt in den Angebotspreis |
Die auf Seite
Mkt 4120
skizzierte Vorgehensweise der Preiskalkulation ist bei
Einbeziehen eines Kundenskontos und eines
Kundenrabatts - unter Bezugnahme auf das
Zahlenbeispiel (Seite
Mkt 4420) wie folgt zu ergänzen:
Selbstkosten SK |
669,00 |
Wert ist gegeben |
+ Gewinnzuschlag G |
66,90 |
G = SK * g /100 |
= Barverkaufspreis
BVP |
735,90 |
BVP = SK + G |
+ Kundenskonto (s) |
22,76 |
Skonto = BVP * s / (100 -s) |
= Zielverkaufspreis ZVP |
758,66 |
ZVP = BVP + Skontobetrag |
+ Kundenrabatt |
133,88 |
Rabatt = ZVP * r / (100 -r) |
= Listenpreis (Angebotspreis) LVP |
892,54 |
LVP = ZVP + Rabatt |
Erläuterung:1
Der Grundwert für die Ermittlung des Gewinnzuschlages
sind die Selbstkosten. Die Ermittlung des Gewinnbetrages
ist daher "wie üblich" vorzunehmen.
Anders ist
dagegen bei der Ermittlung des Skonto- und des
Rabattbetrages vorzugehen: Der
Kundenskonto wird auf den Zielverkaufspreis
ZVP gewährt. Um den ZVP aus dem BVP zu ermitteln, darf
daher nicht die Vorgehensweise für die Gewinnermittlung
angesetzt werden. Vielmehr gilt der Ansatz: ZVP =
BVP / (1- s/100). Daraus ergibt sich dann die
Berechnungsvorschrift Skontobetrag = BVP * s /
(100 - s).
Der Kundenrabatt
bezieht sich auf den Listenverkaufspreis LVP (als
Angebotspreis). Folglich gilt auch hier der Ansatz:
LVP = ZVP / (1- r/100). Daraus ergibt
sich dann die Berechnungsvorschrift Rabattbetrag =
ZVP * r / (100 - r).
Die Richtigkeit der
Berechnung zeigt sich dann, wenn - ausgehend vom ermittelt
Listenverkaufspreis - die "Rückwärtsrechnung"
bis zum Barverkaufspreis vorgenommen wird:
Listeverkaufspreis LVP |
892,54 |
Wert wurde durch Kalkulation ermittelt. |
./. Kundenrabatt |
133,88 |
Es wird ein Rabatt von 15 %
auf den LVP gewährt. |
= Zielverkaufspreis ZVP |
758,66 |
Dies ist der Rechnungspreis (netto) für
den Kunden. |
./. Kundenskonto |
22,76 |
Dem Kunden wurde ein Skonto von 3
% angeboten. Dieses Angebot wird
bei der Bezahlung der Rechnung genutzt. |
= Barverkaufspreis BVP |
735,90 |
Dieser Betrag würde nach Begleichen der
Rechnung auf dem Konto des Unternehmens
eingehen. Er entspricht "auf den Cent" dem
ermittelten Barverkaufspreis BVP! |
Zur Beachtung:
In
gesättigten Märkten ist es oft kaum möglich, in die Preise
hohe Rabattsätze einzukalkulieren, um Spielraum für die
tatsächliche Gewährung von Kundenrabatten zu erhalten. Die
Listenpreise als Angebotspreise würden dann Werte
annehmen, die interessierte Nachfrager gar nicht erst in
die Situation der "Nachfrage" bringen.
Aber auch
eine andere Wirkung ist zu beachten: Es kommt vor, dass
im Verkaufsgespräch dem Kunden schließlich ein Rabatt
zugesagt wird, der höher ist als der ursprünglich
im Preis kalkulierte Betrag, einfach aus dem Beweggrund
heraus, zum Verkaufsabschluss zu kommen, auch wenn es
"schmerzt". Dem Verkäufer (z. B. einem
Außendienstmitarbeiter) ist aber oft gar nicht bewusst,
welche Konsequenzen eine überhöhte Rabattgewährung für das
eigene Unternehmen hat. Wird dann noch ein Skonto
eingeräumt, kann es schnell dazu kommen, dass der bei der
Bezahlung der Rechnung eingehende Betrag unterhalb des
kalkulierten Barverkaufspreises liegt, so dass der Verkauf
zumindest mit Gewinnschmälerung, wenn nicht gar mit realem
Verlust realisiert wurde. |
In den Übungen unter MS Excel kann diese
Aufgabe auch so variiert werden, dass die DB-Vorgaben für
die Produkte bzw. Zielmärkte differenziert festgelegt
werden, wobei aber immer ein Gesamt-DB von 500.000,00 EUR
gesichert ist. |
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1 Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.: Lernsoftware "Buchführung",
NWB-Verlag, Herne 2013. |
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