6.1 Kommunikationspolitik: Grundlagen |
6.1.2 Rolle des Internets im Kommunikationsprozess |
Mkt 6121 [2/2] |
|
b) Formen der Nutzung des Internets |
Typische Formen der Gestaltung der Kommunikationspolitik
unter Nutzung des Internets sind:
♦
Banner Banner sind
graphisch gestaltete, rechteckige Werbeflächen im World
Wide Web, die meist über einen Hyperlink zum eigentlichen
Angebot des Werbetreibenden führt. Üblich sind statische
Werbebanner und animierte Grafiken.
Aufgabe des
Banners ist es, Aufmerksamkeit ("Attention")
zu erregen, um Interesse ("Interest") zu
wecken, indem der Besucher zu einem Klick auf die
gewünschte Internet-Seite bewegt wird.
Die
anfängliche Begeisterung für Banner ist - zumindest aus
Nutzersicht - längst verflogen: Wohin man einen Klick im
Web macht, überall blinken Banner, laufen Schriften,
öffnen sich automatisch Fenster, die man gar nicht sehen
will usw. usf. Dadurch wird es immer schwerer, den
eigentlichen Inhalt von Web-Präsenzen zu erkennen und sich
darauf zu konzentrieren. Das Medium "Internet" wird vom
nützlichen Werkzeug zur multimedialen (nutzlosen)
Litfasssäule! Man fühlt sich wie beim Pay-TV von
Webeeinblendungen genervt.1
♦ Buttons
Buttons sind eine Sonderform von Bannern. Es handelt sich
hierbei um kleine Werbeflächen, die mit einem Link zu
einem Angebot hinterlegt sind. Durch ihre weniger
aufdringliche Art lenken Buttons weniger vom Inhalt der
Web-Präsenz ab. Sie sprechen damit den wirklich
interessierten Besucher der Web-Site an.
Wichtig: Button ohne offensichtlich
hinterlegte Verkaufsabsicht erlauben, die Aufmerksamkeit
auf Angebote zu lenken, die später über Handelspartner -
außerhalb des Mediums Internet - erworben werden können.
♦ Pop-Ups
"Pop-Ups" sind eine Form der Online-Werbung, bei der sich
eine Werbebotschaft - ohne Zutun des Besuchers - in einem
neuen Fenster öffnet. Derartige Pop-Ups werden auch von
Internet-Providern genutzt, um sich über
Werbeeinblendungen, die im Auftrag Dritter gemacht werden,
zu finanzieren. Die Pop-Ups bleiben meist auch dann
geöffnet, wenn man die eigentlich besuchte Seite über den
Browser schließt, und auch dies nervt!
♦
Sponsoring Das Sponsoring von
Online-Angeboten wird vorgenommen, um die eigene Botschaft
des Sponsors in einem - für die Zielgruppe - interessanten
Umfeld zu platzieren. So kann ein Anbieter einem
gemeinnützig wirkenden Verein das Erstellen und
Unterhalten einer Web-Präsenz sponsern. Auf diese Weise
wird durch eine (scheinbar) "edle Tat"
Öffentlichkeitswirkung und Imagegewinn erreicht. Der
Internet-Besucher empfindet daher den Verweis auf den
Sponsor nicht als direkte Werbung für dessen Produkte.
♦
E-Mail-Marketing, Mailinglisten Obwohl
die per E-Mail unaufgefordert zugesandte
Werbebotschaft in Deutschland verboten ist, kann man sich
kaum gegen das sog. "Spamming" (unverlangt
zugegangene Werbebotschaften, analog Postwurfsendungen
oder Marketing-Telefonanrufen) wehren. Gelingt es
jedoch, die Zielpersonen von der Nützlichkeit des
Versendens aktueller Information zu wichtigen Angeboten
oder sonstigen Neuigkeiten zu überzeugen, dann ist das
Medium "E-Mail" ein überaus wichtiger Vermittler im
Online-Kommunikationsmix. Eine Botschaft kann als
sog. Mailingliste abgefasst werden, sodass mehrere
Empfänger die Botschaft erhalten und zugleich darauf
antworten können.
♦
Newsletter Newsletter sind eine
besondere Form der Nutzung von E-Mail-Korrespondenzen.
Hierbei wird eine Mitteilung an eine große Anzahl von
Empfängern gewissermaßen als "Informationsschreiben"
zugesandt. Der Anbieter muss vorher das Einverständnis der
Empfänger für das Abonnement von Newslettern einholen.
Durch Newsletter wird das sonst im Internet übliche
Pull-Prinzip (der Internet-Besucher entscheidet, auf
welcher Seite er im Internet verbleibt) wieder umgekehrt,
so dass der Anbieter wieder "pushen" kann.
♦
Web 2.0 Der Terminus "Web 2.0" ist
zunächst nur ein Schlagwort, das für eine Reihe neuer
interaktiver und kollaborativer Funktionsprinzipien bei
der Nutzung des Internets steht. Mit Web 2.0 soll
deutlich gemacht werden, dass es neben dem Einsatz neuer
spezifischer Technologien vor allem um eine veränderte
Nutzung sowie auch Wahrnehmung des Internets geht:
Diese Neue wird vor allem darin gesehen, dass die Benutzer
des Internets selbst Inhalte erstellen, bearbeiten und
verteilen, wobei sie von interaktiven Anwendungs-Tools
(Stichwort: Soziale Netze wie
Facebook,
YouTube,
Wikipedia u. a.) unterstützt werden. |
|
1
Siehe hierzu auch: |
BERNECKER, M./BEILARZ, F.:
Online-Marketing.
Johanna Verlag, Bergisch-Gladbach
2009. |
SCHWARZ, Th.: Leitfaden Online-Marketing.
Verlag
marketing-BÖRSE, Waghäusel 2007. |
STOLPMANN, M.: Online-Marketingmix.
Galileo Press GmbH, Bonn 2001. |
|
|
|