4.4 Rabattpolitik der Unternehmen |
4.4.1 Rabattarten |
Mkt 4412 [3/4] |
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c) Mengenrabatte |
Ein typische Form der Rabattgewährung ist der
Mengenrabatt. Er wird von Herstellern, aber auch
von Händlern an Abnehmer gewährt, wenn diese eine
bestimmte Menge eines Produktes kaufen.1
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Der Mengenrabatt ist in der Regel
nach Abnahmemengen gestaffelt und kann
entweder als Prozentsatz auf den Kaufpreis oder
auch auf den Auftragswert bezogen sein.
Vorteil für den Hersteller/Verkäufer: Die
größere Auftrags- bzw. Absatzmenge bringt
Kostenvorteile (Kostendegression fixer Kosten) und
zugleich eines Ausweitung des Absatzes
(Marktanteil!). Diese Vorteile ermöglichen erst
den Preisnachlass.
Vorteil für den
Käufer: Der Preis je Einheit des Produkts ist
geringer. Dies ermöglicht insbesondere
Wiederverkäufern eine bessere Ausgangsposition in
der eigenen Kostensituation. |
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Wird ein Mengenrabatt im Nachhinein auf eine
bestimmte realisierte Absatzmenge gewährt, dann spricht
man vom Bonus bzw. von Boni.
Beispiel: Mit einem Zeitungs- oder
Zeitschriftenverlag wird vereinbart, dass im Zeitraum
eines Jahres eine bestimmte Anzahl von Werbe-Anzeigen
geschaltet werden. Der Bonus wird in der Regel dann
gewährt, wenn die vereinbarte Anzahl von Anzeigen auch
tatsächlich erreicht wurde. Ein solcher Bonus enthält
Elemente eines Mengen- und eines Treuerabatts. |
d) Zeitrabatte |
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Zeitrabatte zielen - aus der
Sicht des Hersteller/Verkäufers - darauf ab,
entweder Kostenvorteile (aus einer günstigen
Auslastung seiner Kapazität) zu erreichen oder den
Absatz von Produkten (insbesondere in der
Einführungsphase, aber auch in der Auslaufphase
von Produkten) zu stimulieren. |
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Folgende Arten von Zeitrabatten sind Ihnen sicherlich
schon begegnet:
- Einführungsrabatte (Ziel: Gewinn von
Frühkunden in der Einführungsphase eines Produkts, z.
B. bei Fachbüchern u. a.),
- Vordispositionsrabatte (Ziel: Absicherung
eines Vorhabens (z. B. einer Messe oder einer
Ausstellung),
- Saisonrabatte (Ziel: Ausgleich von
jahreszeitlichen Schwankungen in der Nachfrage (z. B.
bei der Belegung von Hotels oder von Urlaubsplätzen),
- Auslaufrabatte (Ziel: Schneller Verkauf
von Waren, um Lager zu räumen (siehe bisherige
Schlussverkäufe im Handel).
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1 Siehe hierzu auch: |
KOTLER, Ph. u. a.: Grundlagen des
Marketings.
Pearson Studium, München/Halbergmoos
2010. |
KRAUSE, G./KRAUSE, H.: Die Prüfung der
Industriefachwirte. Handlungsspezifische
Qualifikationen.
Kiehl Verlag, Herne 2012. |
WEIS, Ch.: Marketing.
Kiehl Verlag, Ludwigshafen 2012. |
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