4.1  Entgeltpolitik: Grundlagen 
4.1.2  Entgeltpolitik: Preise und Preiskalkulation Mkt 4123 [4/4]
c) Preiskalkulation - Fortsetzung
Konkurrenzorientierte Preisbildung

Eine dritte Vorgehensweise der Preisbildung besteht darin, die eigene Preispolitik an den Preisen der Wettbewerber auszurichten, und zwar relativ unabhängig davon, wie sich das eigene Kostenniveau oder die konkrete Nachfragesituation auf dem Zielmarkt darstellt.
Typisch hierfür ist die Orientierung am Branchenpreis.1

Dieses Vorgehen wird meist dann angewendet, wenn die angebotenen Güter und Leistungen relativ homogen (zueinander ähnlich) sind und die Märkte eine polypolistische Struktur ("viele Anbieter", "viele Nachfrager") aufweisen.

Beispiele:
Bäckerei- & Konditoreigewerbe, Friseurgewerbe, Fleischerei- & Metzgereigewerbe, Preise für Benzin u. a.
Bild 4.04:Konkurrenzorientierte Preisbildung
In dieser Situation ist es sehr wichtig, genau zu verfolgen, ob die Konkurrenten die Preise erhöhen oder reduzieren.

Ist eine Reduzierung der Preise festzustellen, kommt man schnell wieder zur Kosten- und Leistungsrechnung, denn wenn ein Anbieter die Preisreduktion der Konkurrenz mitgehen muss, ist es wichtig zu wissen, wo die eigene Preisuntergrenze liegt, um wenigstens noch einen Deckungsbeitrag größer Null zu erzielen.

1 Siehe hierzu auch:
von KÄNEL, S.: Lehrbuch "Betriebswirtschaft für Ingenieure". NWB Verlag, Herne 2008.
WEIS, Ch.: Marketing.  Kiehl Verlag, Ludwigshafen 2012.