3.3  Produktcontrolling
3.3.1  Produktcontrolling: Aufgaben, Ziele Mkt 3310 [1/5]
a) Einführung
Anbieter sitzen immer zwischen "zwei Stühlen": Einerseits heißt Marketing, die Wünsche von Kunden zum Ausgangspunkt des eigenen (unternehmerischen) Handelns zu machen, und aus dieser Sicht muss gerade in der Produktpolitik alles getan werden, um Kundenzufriedenheit zu erreichen.
Anderseits muss sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen alles auch "rechnen", dass heißt aus dem Umsatzprozess sind Erlöse zu erzielen, die die Kosten decken und darüber hinaus einen Gewinn abwerfen. Anders lässt sich kein selbst tragender Kreislauf im Umsatzprozess sichern.
In dieses Spannungsfeld scheinbarer oder tatsächlicher Widersprüche ordnet sich das Produktcontrolling ein.
Inhalt und Aufgabe des Produktcontrollings ist es, die Erfolgswirksamkeit der auf den Zielmärkten eingeführten Produkte - sowohl einzeln als auch im Sortimentsverbund - nach betriebswirtschaftlichen Zielgrößen zu erfassen, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen steuerungsseitig zu beeinflussen.1

Als betriebswirtschaftliche Ziel- und Bewertungsgrößen können hierfür genutzt werden:
 
  - getätigte Umsätze,
  - erreichte Deckungsbeiträge,
  - erzielte Gewinne,
  - erreichte Cashflow-Beiträge,

jeweils differenziert nach Kundengruppen, Regionen u. a., ferner

  - die Positionierung der Produkte im Portfolio, im Produktlebenszyklus sowie im Sortimentsverbund,
  - die Produktrentabilität,
  - die produktbezogene Wertschöpfung u. a.
Das Produktcontrolling kann sich dabei auf das reiche Arsenal von Controlling-Instrumenten stützen, vorausgesetzt das betreffende Unternehmen verfügt über die dafür notwendige Datenbasis und entsprechende Software-Tools (siehe Bild 3.19).
Bild 3.19: Produktcontrolling

1 Siehe hierzu:
von KÄNEL, S.: Lernsoftware "Controlling". NWB-Verlag, Herne 2009.
WEIS, Ch.: Marketing. NWB-Verlag, Herne 2012.