1.3  Absatzprozess  
1.3.2   Absatzplanung Mkt 1321 [2/2]
b) Vorgehen
Die Absatzplanung stützt sich auf die Strategie des Unternehmers für die weitere Entwicklung seiner Geschäftsaktivitäten, auf Ergebnisse der Marktforschung sowie auf Analysen der Umsatzentwicklung in zurückliegenden Zeitperioden und im laufenden Geschäftsjahr.
Die Aufgaben der Absatzplanung stehen in engem wechselseitigen Zusammenhang zur Marketing-Konzeption des Unternehmens, denn Absatzpläne lassen sich nur dann erfolgreich verwirklichen, wenn im Absatzprozess geeignete absatzpolitische Maßnahmen des Marketings zum Einsatz kommen.

Besondere Bedeutung für die Absatzplanung haben
  • die Modelle zu möglichen Produkt-Markt-Kombinationen,
  • das Marktanteils-Marktwachstumsportfolio,
  • die Analyse von Produktlebenszyklen,
  • die Bestimmung der umsatzbezogenen Gewinnschwelle
u. a.

Betrachten wir als Beispiel die Bedeutung der Ermittlung einer umsatzbezogenen Gewinnschwelle.1
Das Unternehmen MaBau-X GmbH geht davon aus, dass im Geschäftsjahr Gj. 201x im Geschäftsbetrieb Fixkosten in Höhe von fK = 800.000,00 EUR anfallen werden.
Es sei bekannt, dass der Anteil der direkt zurechenbaren Einzelkosten am Umsatz mit v = 60 % angesetzt werden kann.
Dies bedeutet, dass der sog. Deckungsbeitrag des Umsatzes (Symbol DBU) den Wert DBU = 100 - 60 = 40 % annimmt.
Die Grundformel für die umsatzbezogene Gewinnschwelle (Symbol U0 [EUR]) lautet:


Die umsatzbezogene Gewinnschwelle für das Geschäftsjahr Gj. 201x liegt dann bei

U0 = 800.000 * 100 / 40 = 2.000.000 EUR.

Die Mindest-Umsatzgröße für das Jahr 201x muss somit 2,0 Mio. EUR betragen, wenn dieser Umsatz wenigstens kostendeckend sein soll.
Auf die weiteren hier genannten Modelle und Instrumente wird in Kapitel 3 (Produktpolitik) näher eingegangen.

1 Siehe hierzu auch:
von KÄNEL, S.: Lehrbuch Betriebswirtschaft für Ingenieure.  NWB-Verlag, Herne 2008.