1.2  Märkte  
1.2.2   Elektronische Märkte Mkt 1222 [3/3]
c) Zugangsvoraussetzungen
Um als aktiv handelndes Wirtschaftssubjekt an elektronischen Märkten teilnehmen zu können, müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein. Im Einzelnen betrifft dies vor allem:

Gestaltung des Informationsteils
Um als Anbieter auf elektronischen Märkten Erfolg zu haben, muss offenbar der Gestaltung des Informationsteils der angebotenen  Güter besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Dies betrifft sowohl die Gestaltung der Produktinformationen als auch der Informationen über den Anbieter selbst.
Aus der Sicht des Nachfragers interessieren darüber hinaus weitere Sachverhalte, so Aussagen zur Marktstruktur, zur Marktorganisation, zur Marktkapazität, zur Preisstaffelung und dgl. mehr.

Technische Voraussetzungen
Diese Voraussetzungen betreffen vor allem den kommunikationsseitigen Internetzugang sowie das Vorhandensein einer ausreichenden hard- und softwareseitigen Performance zur Abwicklung der Transaktionen auf elektronischen Märkten.

Personelle und organisatorische Voraussetzungen
Diese Voraussetzungen betreffen vor allem das Vorhandensein eines entsprechend qualifizierten Personals, ferner die Ausrichtung der Geschäftsprozesse innerhalb des Unternehmens auf die Abwicklung von Anfragen, Bestellungen usw. über Internet u. a.

Rechtliche und marktorganisatorische Voraussetzungen
Diese Voraussetzungen betreffen vor allem die Verfügung über rechtlich abgesicherte Domain-Namen, über Vertriebsrechte, über Zugangsrechte zu bestimmten Märkten und dgl. mehr.
Die Schaffung derartiger Voraussetzungen ist Gegenstand der Planung und Realisierung von E-Commerce- und E-Business-Aktivitäten und der damit verbunden Online-Marketing-Konzepte.

Gewährleistung der Sicherheit
Fakt ist: Nur über offene Systeme ist die gewünschte Kooperations- und Integrationsfähigkeit der Geschäftsprozesse von Unternehmen sowie Wirtschaftlichkeit der Informations- und Kommunikationstechnologie zu erreichen!
Aber: Offenheit heißt auch Verwundbarkeit! Daher sind ektronische Märkte mit den dahinter stehenden weltweit miteinander verbundenen Rechnernetzen per se gefährdet, da sie aktiven und passiven Angriffen ausgesetzt sind (siehe die diesbezüglichen Meldungen in den Medien).
d) Web 2.0, Social Media, Facebook
Mit dem Kürzel Web 2.0 soll deutlich gemacht werden, dass es neben dem Einsatz neuer spezifischer Technologien vor allem um eine veränderte Nutzung sowie auch Wahrnehmung des Internets geht:
Dieses Neue wird vor allem darin gesehen, dass die Benutzer des Internets selbst Inhalte erstellen, bearbeiten und verteilen, wobei sie von interaktiven Anwendungs-Tools (Stichwort: Soziale Netze wie Facebook, YouTube, Wikipedia u. a.) unterstützt werden.

Typisch für "soziale Netze" (wie "facebook") sind folgende Besonderheiten:
  • das persönliche Profil des Nutzers wird sichtbar (z. B. Mitglied einer Netzgemeinschaft),
  • es können Kontaktlisten bzw. Adressbücher mit Verweisen auf andere Mitglieder einer Netzgemeinschaft erstellt, genutzt und verwaltet werden (z. B. Datenimport auf E-Mail-Konten),
  • es können Nachrichten (inkl. Fotos, Videos u. a.) an andere Mitglieder der Netzgemeinschaft empfangen und versandt werden (Media-Sharing-Plattformen),
u. a.

Bislang werden die Funktionen von Web 2.0 überwiegend von Privatpersonen genutzt. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert, denn immer mehr Unternehmen erkennen, welche Vor- aber auch welche Nachteile es mit sich bringt, an dieser Entwicklung beteiligt bzw. nicht beteiligt zu sein.
Ein wesentlicher Vorteil wird in dem direkten Kontakt zu aktuellen und potenziellen Kunden gesehen. Dies betrifft vor allem den Aktionsbereich des Marketings als auch den des Personalmanagements.
Derartige Kontakte ermöglichen es, Kundenwünsche schneller als bisher zu erkennen und darauf zu reagieren oder aber geeignete Bewerber zielgerichtet anzusprechen.2

1 Siehe auch:
ILLIK, J. A.: Electronic Commerce. Oldenbourg-Verlag, München/Wien 2002.
von KÄNEL, S.: Betriebswirtschaftliche Grundlagen. NWB-Verlag, Herne 2009.
2 Siehe auch:
AMBÜHL, R.: Facebook-Marketing leicht gemacht. Books On Demand, Norderstedt 2012.