1.1 Bedürfnisse, Bedarf, Güter
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1.1.1 Bedürfnisse |
Mkt 1112 [3/4] |
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c) Weitere Erläuterungen |
Eine weitere Form der Einteilung und Systematisierung von
Bedürfnissen ist die sog. Bedürfnispyramide
(Bedürfnishierarchie) nach A. MASLOW. Nach diesem Modell
werden fünf - hierarchisch geordnete - Bedürfnisebenen
unterschieden (siehe Bild 1.02). |
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Bild 1.02: Bedürfnispyramide
(nach MASLOW) |
Die ersten drei Ebenen (Grundbedürfnisse,
Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse) kennzeichnet
MASLOW als Defizit-Bedürfnisse, die obersten
zwei Ebenen dagegen als Wachstums-Bedürfnisse.
Wichtig:
Die Bedürfnisse der Menschen sind - wie wir wissen -
unbegrenzt: Ist ein Bedürfnis befriedigt, richtet sich die
Aufmerksamkeit sofort auf andere, noch nicht befriedigte
Bedürfnisse. Dies trifft für den privaten Haushalt
genauso zu wie für Unternehmen und öffentliche
Verwaltungen bzw. Betriebe.
Beispiel:
Nach langem Überlegen wird (privat bzw. im
Betrieb) nun endlich ein Computer angeschafft und damit
das Bedürfnis nach Erleichterung der Arbeit, nach
Unterhaltung und nach Bildung befriedigt. Mit der
Anschaffung des Computers entstehen jedoch in der Regel
neue "Begehrlichkeiten": Nun muss auch noch ein Zugang
zum Internet hergestellt werden, um dem Bedürfnis nach
weltweiter Kommunikation oder nach der Erledigung von
Bankgeschäften "vom Sessel aus" Genüge zu tun. Aber dafür fehlen - so die Annahme
- vorerst die finanziellen Mittel. Dieses Bedürfnis kann
somit noch nicht befriedigt werden.
Wir
erkennen: Jedes Bestreben nach
Bedürfnisbefriedigung wird - privat wie im Unternehmen und
wie in der gesamten Volkswirtschaft - immer durch jene
(finanziellen) Mittel begrenzt, die real zur Befriedigung
der großen wie kleinen Bedürfnisse zur Verfügung stehen.
Dies hat zur
Konsequenz, dass wir immer wieder vor die Wahl gestellt
werden, zu entscheiden, ob wir die verfügbaren Mittel für
die Befriedigung des Bedürfnisses A oder doch besser für
die Befriedigung des Bedürfnisses B usw. einsetzen
sollten. Eine Bedürfnisbefriedigung "auf Pump" führt
zur Verschuldung (privat wie im Unternehmen und beim
Staat, siehe die aktuelle Schuldenkrise!). Dies kann somit
kein Weg sein, der als vernünftiges Wirtschaften (im Sinne
des Umgangs mit den verfügbaren Mitteln) zu bezeichnen
wäre. |
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