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4.7 Absatzfinanzierung |
4.7.4 Factoring |
Mkt 4741 [2/2] |
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b) Bedeutung |
Das Factoring hat in den zurückliegenden Jahren auch in
Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ein
wesentlicher Grund hierfür ist das gestiegene
Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen infolge der Zunahme von Firmen-Insolvenzen.
Die Kreditinstitute sehen im Factoring zudem
ein weiteres Betätigungsfeld in ihren
Geschäftsaktivitäten. Hieraus erklärt sich, warum die
meisten Factoring-Institute als Tochtergesellschaften von
Kreditinstituten gegründet wurden.
Der Einsatz des
Factoring erweist sich dann als sinnvoll, wenn folgende
Tatbestände zutreffen:1
Nr. |
Kriterium |
Anmerkungen |
1 |
Kunden |
Die Kunden des betreffenden Unternehmens sind
ihrerseits Wiederverkäufer von Waren
(Handelsunternehmen) oder aber gewerbliche
Abnehmer. |
2 |
Umsatz |
Das in das Factoring einbezogene Umsatzvolumen
sollte eine Größenordnung von mindestens 1,0 bis
2,0 Mio. Euro erreichen. |
3 |
Zahlungsziele |
Die in den einzelnen Rechnungen ausgewiesenen
Zahlungsziele liegen zwischen 30 und 90 Tagen. |
4 |
Rechnungsbeträge |
Die einzelnen Rechnungsbeträge sollten sich in
Größenordnungen von 200,00 bis 1.000,00 Euro
bewegen |
Vom echten Factoring wird dann
gesprochen, wenn der Factor alle drei Funktionen, also die
Delkrederefunktion, die Finanzierungsfunktion sowie die
Dienstleistungsfunktion, wahrnimmt. Dieses echte
Factoring wird in der Regel als offenes Factoring
durchgeführt, das heißt der Klient weist in der
Rechnungslegung gegenüber seinen Kunden darauf hin, dass
die entsprechende Forderung an den (benannten) Factor
abgetreten wurde und daher die Zahlung auch an diesen
Factor zu leisten ist. Die Mindestlaufzeit für einen
solchen Factoring-Vertrag beträgt zwei bis vier Jahre.
Fehlt die Delkrederefunktion, liegt ein
unechtes Factoring vor. Dies entspricht der Sache
nach dem Zessionskredit. Wird dem Kunden die
Forderungsabtretung an den Factor nicht bekannt gegeben,
liegt ein stilles Factoring vor. In einem solchen Falle
ist die Zahlung des Rechnungsbetrages an den Klienten zu
leisten, der den Betrag dann an den Factor weiterleitet. |
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1 Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.:
Lehrbuch "Betriebswirtschaft für
Ingenieure",
NWB-Verlag, Herne 2008. |
OLFERT, K.:
Finanzierung.
Kiehl Verlag, Ludwigshafen 2013. |
WEIS, Ch.: Marketing.
Kiehl Verlag, Ludwigshafen 2012. |
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