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4.5 Lieferbedingungen |
4.5.1 Lieferbereitschaft, Lieferarten, Lieferzeit |
Mkt 4513 [4/6] |
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e) Lieferzeit |
Die Lieferzeit bezieht sich auf die
Bereitstellung von bestellten materiellen und
immateriellen Produkten und umfasst die Zeitspanne
zwischen der verbindlichen Auftragsbestätigung durch den
Anbieter (Lieferant) und dem Zeitpunkt des Eintreffens des
Gutes beim Abnehmer (Kunde).1
Bei der Ausführung von Dienstleistungen kann
demgegenüber nicht von Lieferzeit gesprochen werden. Hier
entspricht - wenn man so will - die "Lieferzeit" der
Zeitspanne von der Auftragsannahme bis zur Beendigung der
Leistungsausführung.
Aus Marketing-Sicht sind bei
der Lieferzeit zwei Problemkreise getrennt zu betrachten:
Zum einen geht es um die Frage, ob ein Anbieter dem
anfragenden Kunden eine Lieferzeit offerieren kann, die
diesen zur verbindlichen Auftragserteilung motiviert.
Dies trifft für die Bestellung nicht vorrätiger Waren
durch den Endverbraucher im "Business-to-Customer"-Geschäft
genauso zu wie für Abnehmer von Investitionsgütern im
Business-to-Business-Geschäft.
Zum anderen
geht es um die Frage der Einhaltung einer vertraglich
vereinbarten Lieferzeit, denn von der Einhaltung dieser
Zeit hängt für den Abnehmer möglicherweise viel ab (z. B.
Inbetriebnahme einer Anlage, Eröffnung eines Geschäfts,
rechtzeitige Bereitstellung einer Ware als
Geburtstagsgeschenk und dgl. mehr).
Diesen zweiten
Problemkreis werden wir nachfolgend im Zusammenhang mit
dem Thema "Lieferverzug" erörtern. Man
beachte: Jede voreilige Zusage zu einem - vom Kunden
gewünschten - Liefertermin kann für den Anbieter viele
negative Folgen haben (Imageverlust bei der späteren
Nichteinhaltung des Termins, rechtliche Folgen des
Lieferverzugs, erhöhte Kosten in der Leistungserstellung,
um den Termin zu halten u. a. m.). Verbindliche Zusagen
zu Lieferterminen sollen daher nur gegeben werden, wenn
die konkrete Liefersituation überprüft wurde (siehe
Bild 4.23) bzw. wenn - im Falle einer
notwendigen Leistungserstellung - die Prozessdauer auf dem
sog. "kritischen Weg" im Netzwerk der betreffenden
Aktivitäten hinreichend genau bekannt ist. |
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Bild 4.23: Zum Problemkreis "Lieferzeit" |
Ist eine Leistungserstellung notwendig (Fall 3,
Fall 4), sollte der Termin erst im
Ergebnis der hierfür notwendigen Projekt- bzw.
Durchlaufplanung (z. B. unter Anwendung der
Netzplantechnik und leistungsfähigen Softwarelösungen)
festgelegt werden.
Erfolgt die Abstimmung zu
Lieferterminen "vor-Ort" beim Kunden (z. B. über
Außendienstmitarbeiter), sollten Lösungen eines
internetbasierten "Computer-Auded-Selling" (CAS)
angewendet werden. Über derartige Kommunikationslösungen
ist der Außendienstler in der Lage, zur Informations- und
Datenbank des Anbieters zuzugreifen, um Auskünfte über
mögliche Liefertermine zu erhalten. |
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1 Siehe hierzu auch: |
KOTLER, Ph. u. a.: Grundlagen des
Marketings.
Pearson Studium, München/Halbergmoos
2010. |
WEIS, Ch.: Marketing.
Kiehl Verlag, Ludwigshafen 2012. |
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