1.3  Absatzprozess  
1.3.1   Einordnung Mkt 1310 [1/3]
a) Absatz, Leistungsverwertung
Unternehmen bestehen im marktwirtschaftlichen Leistungs- und Preiswettbewerb nicht wegen ihrer Größe oder deswegen, weil sie Produkte mit hoher Produktivität erstellen können, sondern nur dann, wenn sie für die erstellten Produkte auf Zielmärkten Kunden finden, die diese Produkte erwerben wollen und auch in der Lage sind, hierfür einen Preis zu bezahlen, der dem Unternehmen kostendeckende und gewinnbringende Erlöse sichert.1

Somit gilt:
Die Leistungserstellung (Fertigung, Produktion) ist die Kernfunktion von Unternehmen und das entscheidende Glied in der betrieblichen Wertschöpfungskette.
Aber ohne eine kostendeckende und gewinnbringende Leistungsverwertung - als Grundaufgabe des Absatzes - ist "alles Nichts"!
Hinzu kommt:
Nur jene Kunden, die mit den erworbenen Produkten des Unternehmens zufrieden sind, bleiben Kunden (und führen zu neuen Kunden)!

All dies verdeutlicht, welche immense Bedeutung die betriebliche Funktion "Absatz" hat und warum ein kundenorientiertes Marketing für den Erfolg dieser Funktion so wichtig ist.
Unter Absatz - als betriebliche Funktion - ist der Gesamtprozess der vorbereitenden und ausführenden Tätigkeiten zur entgeltlichen Verwertung der vom Unternehmen erstellten Erzeugnisse und Leistungen auf Absatzmärkten zu verstehen.
In diesem Sinne ist Absatz die abschließende Stufe im betrieblichen Wertschöpfungsprozess.
Inhaltliche Aufgabenbereiche der Absatzwirtschaft sind vor allem die Ausgestaltung einer effizienten Absatz- und Vertriebsorganisation, die Absatzmarktforschung, die Versandabwicklung, die Güterbeförderung u. a.

Während mit "Absatz" mehr die planerische und organisatorisch-kaufmännische Seite der Absatz- und Vertriebstätigkeit gekennzeichnet wird, soll der Begriff "Leistungsverwertung" den betriebswirtschaftlichen Anspruch an diesen Prozess hervorheben:
Leistungsverwertung bedeutet, dass aus dem Verkauf eines Erzeugnisses bzw. mit der Ausführung einer entgeltlichen Leistung ein Preis zu erzielen ist, der nicht nur die gesamten, hierfür aufgewendeten Selbstkosten deckt, sondern darüber hinaus auch einen Gewinn erbringt, der für das weitere Bestehen des Unternehmens im marktwirtschaftlichen Leistungs- und Preiswettbewerb unabdingbar benötigt wird (siehe Bild 1.14).
Bild 1.14: Absatz, Leistungsverwertung

1 Siehe hierzu auch:
von KÄNEL, S.: Lehrbuch Betriebswirtschaft für Ingenieure.  NWB-Verlag, Herne 2008..
WEIS, Ch.: Marketing. NWB-Verlag, Herne 2012.