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1.2 Märkte
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1.2.4
Marktgrößen |
Mkt 1240 [1/3] |
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a) Problemstellung |
Unternehmen werden in ihrer Tätigkeit nur dann erfolgreich
sein, wenn es ihnen gelingt, einen ausreichenden Teil der
im gegebenen Zielmarkt bestehenden Nachfrage
marketingseitig für sich zu erschließen und im
Absatzprozess an sich zu binden. Unter diesem Aspekt
ist es wichtig zu wissen bzw. einzuschätzen,
- welches
Marktpotenzial im Zielmarkt überhaupt vorhanden ist und
wie sich dieses Potenzial entwickeln wird,
- welche
Umsätze in diesem Markt periodenbezogen getätigt werden
und welche Entwicklung das diesbezügliche Marktvolumen
nimmt und
- welchen
Marktanteil das betreffende Unternehmen bzw. die
betreffende Einrichtung im Zielmarkt bereits erreicht hat
bzw. erreichen kann.
Die Beantwortung dieser Fragen
führt zur Bestimmung einer Reihe von Kenngrößen, die wir
auch Marktgrößen nennen. Betrachten wir zunächst die
Kenngröße Marktpotenzial. |
b) Marktpotenzial |
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Das Marktpotenzial erfasst im
Mengen- oder im Geldausdruck die (geschätzte)
mögliche Aufnahmefähigkeit eines definierten
Zielmarktes für ein bestimmtes Gut, und zwar unter
der Annahme, dass
- alle potenziellen Nachfrager über eine
bestimmte Kaufkraft verfügen und auch
- alle
diese Nachfrager am Erwerb des betreffenden
Gutes interessiert sind.1
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Einfluss auf die Höhe des Marktpotenzials und
seine Entwicklung haben vor allem solche Faktoren
wie
- Grad der Ausprägung des Bedürfnisses, das
durch das betreffende Gut befriedigt werden soll,
- Grad der bereits erreichten
Marktsättigung
(betreffs der Güter, die dieses Bedürfnis
befriedigen),
- Höhe und Entwicklung der
Kaufkraft der potenziellen Nachfrager,
- gegebene
Markttransparenz (im Sinne der
"Durchschaubarkeit" der Marktsituation für
Anbieter und Nachfrager).
Beispiele: Wenn
sich ein Bildungsträger entschließt, mit großem
Aufwand eine Plattform für das sog. E-Learning
(Web Based Training) mit entsprechenden
Lernangeboten zu erstellen, ohne eine Analyse des
Marktpotenzials im betreffenden Zielmarkt zu
machen, dann wäre ein Erfolg wirklich Zufall. Es
kann durchaus das Gegenteil eintreten: Das
Vorhaben wird ein "Flop", da die tatsächliche Zahl
von Interessierten viel zu gering ist, um ein
solches Projekt erfolgreich starten zu können.
Ein anderes Beispiel: Ein Handwerksbetrieb
(Malerhandwerk) stellt fest, dass die Leute in
seinem Zielmarkt immer weniger Maleraufträge an
seinen Betrieb erteilen, dafür die Malerleistungen
- wenn auch nicht fachkundig - so doch zunehmend
selbst ausführen. Um nun nicht noch weitere
Umsatzeinbußen zu erleiden, macht er aus der "Not
eine Tugend": Aufgrund durchgeführter
Befragungen und Recherchen wird festgestellt, dass
die Kunden gern professionelles Maler-Handwerkzeug
ausleihen würden und auch gern eine fachliche
Anleitung zu malermäßigen Instandsetzung ihrer
Wohnungen bezahlen würden. Nach Bewertung des
erkennbaren Marktpotenzials entschließt sich der
Betrieb, sein Geschäftsfeld um die Ausleihe von
Malerwerkzeugen zu erweitern und auch Gesellen für
die fachliche Anleitung der "Maler-Amateure"
abzustellen. Und diese Marketing-Strategie hat
Erfolg! |
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Siehe hierzu auch: |
Vry, W.: Volkswirtschaftslehre.
Kiehl-Verlag, Ludwigshafen 2011. |
WEIS, Ch.: Marketing.
NWB-Verlag, Herne 2012. |
WOLL, A.: Volkswirtschaftslehre.
Verlag Vahlen, München 2011. |
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