Musterlösungen zu Aufgabe 1 (MKT 2420)

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a:  Befragungen

Befragungen sind eine wichtige Form der Primärerhebung und damit der Informationsbeschaffung im Rahmen einer kundenbezogenen Marktforschung.
Inhalt und Ziel einer Befragung ist es, durch gezielte Fragestellungen die Befragten zur Abgabe von Aussagen zu bewegen, die dann im Weiteren - entsprechend dem Zweck der Primärerhebung - zu Informationen verarbeitet werden.
Nr. Kriterium Formen
1 Kommunikationsform


   - mündlich (z. B. Interview),
  - telefonisch,
  - schriftlich,
  - per E-Mail (Internet),
  - über Twitter oder Facebook (Internet)
2 Umfang, Inhalt   - Gesamtbefragung, Teilbefragung  
  - Befragung nur zu einem Thema (z. B. Spezialbefragung zu einem bestimmten Produkt)
  - Befragung zu mehreren Themen (z. B. zu Produkten, zu Kaufgewohnheiten usw.)
3 Häufigkeit    - Einmalbefragung,
   - wiederholte Befragung (z. B. Panel-Befragung)
4 Auswahl der Befragten   - zufallsbestimmt,
  - systematische Auswahl (z. B. Panel-Befragung)
5 zu befragende Personen    - Unternehmensbefragungen (Befragung gewerblicher Abnehmer),
   - Verbraucherbefragungen (Befragung von Endkunden),
   - Expertenbefragungen (Befragung von Fachleuten eines bestimmten Fachgebietes)
6 Befragungsstrategie    - standardisierte Befragung (Befragungsbogen),
  - nicht standardisiert.
b: Typische Arbeitsschritte bei einer schriftlichen Befragung

Erster Schritt: Sammlung, Sichtung, Zusammenstellung und Analyse der zum Untersuchungsgegenstand bereits vorliegenden Daten und Informationen (im konkreten Falle: Verkaufszahlen zum Produkt WM-CLEAN-X nach Monaten, Verkaufsregionen, Vertriebsformen, bislang durchgeführte Marketing-Aktivitäten, Vergleich zu ähnlichen Produkten von Konkurrenten u. a.).

Zweiter Schritt: Erarbeitung eines Fragebogens, Erarbeitung eines Interviewleitfadens, Festlegung zum Personenkreis, der in die Befragung einbezogen werden soll, Festlegung zur Art und Weise des Ansprechens der zu befragenden Personen (per Briefsendung, per E.Mail, Verteilung der Fragebogen an Supermärkten, Drogeriemärkten u. a., Überarbeitung des Fragebogens nach kritischer Überprüfung, technische Fertigstellung der Fragebögen.

Dritter Schritt: Durchführung der Befragungsaktion.

Vierter Schritt: Sammlung der zurücklaufenden Fragebögen, Aufbereitung der Unterlagen für die nachfolgende Auswertung.

Fünfter Schritt: Auswertung der Fragebögen, ggf. unter Einsatz von Computertechnik. Erstellen von Interpretationen zu den gesammelten Daten.

Sechster Schritt: Präsentation der Ergebnisse vor der Geschäftsführung, Vorbereitung von Entscheidungen in Auswertung der Präsentation der Ergebnisse der Untersuchung.
c: Vor- und Nachteile der schriftlichen Befragung

Vorteile:
  • Schriftliche Befragungen sind (im Vergleich zu mündlichen Befragungen) relativ zeit- und kostengünstig.
  • Es kann eine große Zahl von Personen befragt werden, dabei auch Personen (Kunden), die sich räumlich weit vom Standort des Unternehmens befinden.
  • Es besteht kein Einfluss des Interviewers auf den Befragten.
  • Die Anonymität des Befragten kann gewahrt bleiben.

Nachteile:
  • Die Rücklaufquote der Fragebögen kann unter den Erwartungen liegen.
  • Kompliziertere Sachverhalte, die ggf. ein Nachfragen bedingen, sind nicht erfragbar.
  • Der Befragte kann von Dritten beeinflusst werden.
  • Die Vollständigkeit der zu beantwortenden Fragen und der Aussagegehalt der Antworten kann oft nicht befriedigen.