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Musterlösungen zu Aufgabe 1 (MKT 4820)
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1a: Bestandteile der
Entgeltpolitik
Die Entgeltpolitik eines
Unternehmens muss - in Einheit mit der Produktpolitik -
darauf abzielen, über den Einsatz monetär
ausgerichteter, absatzpolitischer Instrumente
Kundenzufriedenheit zu erreichen, um auf dieser
Grundlage eine erfolgreiche Kundenakquise und
Kundenbindung zu bewirken, was sich letztlich in
entsprechenden Umsätzen und Gewinnen im
Absatzprozess auszahlen muss..
Dies
erfordert vor allem
- eine entsprechende Preisgestaltung und
eine aktive Preispolitik (mit Einsatz
entsprechender Preisstrategien),
- eine damit verbundene Rabattpolitik als
Form der preispolitischen Feinsteuerung der
Preisgestaltung, ferner
- die Fixierung kundenbezogener Liefer- und
Zahlungsbedingungen sowie ggf. auch
- eine aktive Absatzfinanzierungspolitik,
differenziert nach "Business-to Customer" und
nach "Business-to-Business".
Dabei ist zu beachten, dass die Entgeltpolitik hat -
aufgrund ihres inhaltlichen Anliegens - enge Beziehungen
zur Volkswirtschaftslehre (Marktpreisbildung,
Preiselastizität der Nachfrage u. a.), zur Kosten- und
Leistungsrechnung (Kosten- und Preiskalkulation), zur
Unternehmensfinanzierung (Leasing, Factoring u.
a.), zum Controlling (Deckungsbeitragsrechnung,
Gewinnschwellenanalyse.) und auch zu Rechtsgrundlagen
(Vertragsrecht/AGB, Umsatzsteuerrecht u. a.) aufweist.
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1b: Preiselastizität der
Nachfrage, Kreuzpreiselastizität
Aus der Kenntnis der Preiselastizität der
Nachfrage kann ein Unternehmen ableiten, welche
(relative) mengenmäßige Änderung der Nachfrage zu erwarten
ist, wenn der Preis für ein bestimmtes
Produkt um einen gewissen Betrag erhöht oder
gesenkt wird. Dies ist besonders für die Gestaltung der
Rabattpolitik als Form der preispolitischen Feinsteuerung
im Absatzprozess wichtig.
Nimmt eine ermittelte
Preiselastizität e zum Beispiel einen Wert größer
1,0 an, dann liegt eine elastische Nachfrage
vor. Eine Erhöhung des Preises kann in diesem Falle zu
einem Absatzeinbruch führen, da die Mengenänderung mehr
ist Gewicht fällt als die Preisänderung.
Die
Kenntnis der Kreuzpreiselastizität ist für jene
Unternehmen besonders wichtig, die in ihrem Produktions-
und Absatzprogramm Produkte enthalten haben, die als
komplementäre oder auch als substitutive Güter einzustufen
sind:
Steigende Preise bei einem
komplementären Gut B (z. B. Kraftstoffe)
lässt die Nachfrage nacheinem hierzu komplementären Gut
A (hier: Autos) sinken,
Steigende Preise bei einem substitutiven Gut
A (z. B. Kaffee) führt
zu einer steigenden Nachfrage nach dem hierzu
substitutiven Gut B (z, B. Tee).
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1c: Preisstrategie für
neue Produkte
Das Unternehmen kann wählen
zwischen der Anwendung
- der Skimmingpreis-Strategie
(hoher Preis) oder
- der Penetraionspreos-Strategie
(niedriger Preis)
Voraussetzung für die
Anwendung der Skimmingpreis-Strategie ist, dass der
Anbieter in der Einführungsphase (im Produktlebenszyklus)
mit der Produktneuheit eine Art Monopolstellung hat und
über die Kraft verfügt, einen hohen Werbeaufwand zu
tätigen. Dies eröffnet dem Unternehmen die Möglichkeit, in
der Wachstumsphase ggf. im Preis nachzugeben, um sich auf
diese Weise gegen nachziehende Wettbewerber zu behaupten.
Wenn die Penetrationspreis--Strategie zur Anwendung
kommt, wird der Anbieter versuchen, mit einem relativ
niedrigen Preisen in der Einführungsphase schnell zu
größeren Absatzmengen zu gelangen. Im Verlaufe der Zeit
werden die Preise dann angehoben. Voraussetzung ist
hier, dass der Anbieter von der Kapazität der Herstellung
des Vertriebs her in der Lage ist, größere Mengen des
betreffenden Produkts auf den Zielmärkten anzubieten.
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